Fallstudie

Leefmilieu Brussel

Fallstudie Leefmilieu Brussel

Leefmilieu Brussel verbessert die Kartierung der öffentlichen Grünflächen

Keine solide Politik ohne solide Daten. Daher engagiert sich Leefmilieu Brussel, die Umwelt- und Energieverwaltung der Region Brüssel-Hauptstadt, auch zunehmend für die Überwachung und Verbesserung ihrer Datenqualität. Mit technischer Unterstützung des IT-Partners Nordend gelang es der Behörde, ihre Datenbank für öffentliche Grünflächen wieder auf Vordermann zu bringen. „Auf dieses erneuerte Fundament können wir nun weiter aufbauen“, freut sich Mathias Engelbeen, Koordinator für Umweltdaten bei der Abteilung Grünflächen.

Mathias Engelbeen ist einer von mehr als 1.300 Mitarbeitenden von Leefmilieu Brüssel. Gemeinsam mit seinen Kolleg:innen setzt er sich jeden Tag dafür ein, die Hauptstadtregion widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen und den Übergang zu einer ökologischeren Gesellschaft zu beschleunigen. Diesbezüglich stellt er fest: „Die Bedeutung von Grünflächen darf in diesem Zusammenhang nicht unterschätzt werden. Wir helfen zwar bei der Kartierung dieses Raums, sind aber nicht unbedingt die Verwalter des Raums. Vieles davon fällt in die Zuständigkeit der Brüsseler Gemeinden und anderer regionaler Verwaltungen wie Brussel Mobiliteit.“

„Für uns war es nicht nur wichtig, unsere Datenbank strukturell zu verbessern, wir wollten sie auch mit Blick auf die Zukunft pflegen und weiterentwickeln können. Daher war es eine gute Sache, dass auch eine Partei wie Nordend in das Lastenheft aufgenommen wurde.“

Mathias Engelbeen, Koordinator für Umweltdaten bei Leefmilieu Brussel

Bündelung der Kräfte

Übergreifender Ansatz

Letzteres erklärt auch die Notwendigkeit, über den Tellerrand der eigenen Organisation zu schauen und auch externe Partner in die eigenen Tätigkeiten einzubeziehen, zumal diese Organisation für die Konzeption, Vorbereitung und Umsetzung der Regionalpolitik in allen umweltrelevanten Bereichen zuständig ist. „Wir sammeln, verarbeiten und verwalten daher nicht nur Daten zu Grünflächen, Naturräumen und Vielfalt, sondern zum Beispiel auch zu Lärm, Bodenverschmutzung und Wasser.“

Heutzutage sind all diese Geodaten in einer großen PostGIS-Datenbank gespeichert. Leefmilieu Brussel beschloss die Entwicklung eines neuen Datenmodells, weil sie die Verwaltung der Daten über öffentliche Grünflächen in der Region Brüssel verbessern wollte.

Für die technische Unterstützung wandte sie sich an den FME-Entwickler Nordend. Letzterer vereinte seine Kräfte für diesen öffentlichen Auftrag mit dem Brüsseler Ingenieurbüro BRAT. Dazu erläutert Mathias Engelbeen: „Bei unserer öffentlichen Ausschreibung hatte sich dieses Konsortium als bester Kandidat entpuppt. Wir haben uns dafür entschieden, weil es über bewährtes technisches Know-how in Kombination mit fundierter städtebaulicher Beratung verfügt.“

Zukunftssicher

Qualität geht vor

Der GIS-Entwickler weiter: „Für uns war es nicht nur wichtig, unsere Datenbank strukturell zu verbessern, wir wollten sie auch mit Blick auf die Zukunft pflegen und weiterentwickeln können. Daher war es eine gute Sache, dass auch eine Partei wie Nordend in das Lastenheft aufgenommen wurde. Es war von Anfang an unser Anliegen, auch die notwendige technische Unterstützung zu liefern.“

Dabei unterstreicht er erneut die Bedeutung der Qualität im Geodatenmanagement. „Wir wollen in der Lage sein, unsere Daten optimal zu aktualisieren. Wir wollen auch mit den richtigen Eigenschaften arbeiten. Außerdem wollen wir eine klare Vorstellung davon haben, welche Daten wir gegebenenfalls kombinieren können, um die besten Informationen über unsere Grünflächen zu erhalten.“ Die Sicherung dieser Qualität durch eine zentrale Datenbank ist nicht selbstverständlich, da sie erfahrungsgemäß immer mit allen möglichen Einschränkungen und Verpflichtungen verbunden ist. „Nun gibt es bestimmte Dinge, die man berücksichtigen muss, zum Beispiel beim Übergang von einer Testphase in eine Produktionsphase. Dinge, die ein IT-Dienst in der Regel als Teil des „deployment management“ erwartet, die man aber zu Projektbeginn sehr sorgfältig einkalkulieren muss. Dafür sollte man auch das nötige Know-how mitbringen.“

„Wir haben uns für das Konsortium von Nordend und BRAT entschieden, weil es über bewährtes technisches Know-how in Kombination mit fundierter städtebaulicher Beratung verfügt.“

Mathias Engelbeen, Koordinator für Umweltdaten bei Leefmilieu Brussel

Prozesse optimieren

Neues Datenmodell

Mit Nordend hat Leefmilieu Brussel einen erfahrenen Spezialisten für die FME-Entwicklung an Bord geholt. Neben der von Safe Software entwickelten ETL-Lösung zur Datenintegration, -transformation und -analyse nutzt Nordend auch gerne PostGIS, QGIS und andere Open-Source-Plattformen für die Prozessoptimierung. Nach der Analyse der vorhandenen Geodaten erstellte das Unternehmen ein neues Datenmodell in PostGIS sowie eine QGIS-Umgebung, in der Leefmilieu Brussel das neue Modell unkompliziert pflegen kann. Zu diesem Zweck entwickelte Nordend Formulare, die auch Beziehungen zwischen Objekten zulassen.

In einem Folgeauftrag erweiterte Nordend dieses neue Datenmodell in PostGIS für alle öffentlichen Grünflächen. Diese Erweiterung erwies sich als so weitreichend, dass in der zweiten Phase des Projekts diverse zusätzliche Stakeholder über Workshops einbezogen wurden. Mathias Engelbeen erinnert sich: „Diese Stakeholder hatten wiederum oft eigene Ansichten in Bezug auf Grünflächen. Wir mussten das ursprüngliche Datenmodell erweitern, um ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen.“ Zu diesen Bedürfnissen gehörte auch die Bereitstellung einer Methode, mit der externe Partner, wie die 19 Brüsseler Gemeinden oder Brussel Mobiliteit, Änderungen an den Daten mitteilen können.

Braucht dringend eine Erneuerung

Daten aktualisieren

Leefmilieu Brussel verfügt bereits seit 1998 über eine Datenbank mit öffentlichen Grünflächen. Allerdings wurden die Basisdaten seither nur ein einziges Mal ernsthaft aktualisiert, nämlich im Jahr 2008. Bis zum Jahr 2022 musste die vorhandene Definition einer Grünfläche daher dringend erneuert werden. Beispielsweise gilt ein Mittelstreifen oder ein Spielplatz mit viel Pflasterfläche heutzutage nicht mehr als Grünfläche. Diese neue Definition wurde von Leefmilieu Brussel in enger Zusammenarbeit mit dem Studienbüro BRAT erstellt.

„Schließlich haben wir einen neuen Datensatz auf der Grundlage des alten erstellt. Dabei nutzten wir FME für die Konvertierung unseres Datenmodells. Gleichzeitig haben wir mit denselben FME-Tools einen Workflow erstellt, mit dem wir unseren Datensatz ab jetzt automatisch aktualisieren können. So vermeiden wir das unglückliche Szenario mit veralteten Daten. Gerade jetzt können wir uns das nicht mehr leisten, da diese Daten so eine wichtige Stütze für die Politik und die Kommunikation der Region Brüssel darstellen“, schließt Mathias Engelbeen.

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