Fallstudie

Agentschap Wegen en Verkeer

Fallstudie Agentschap Wegen en Verkeer

Agentschap Wegen en Verkeer migriert und verbessert Daten für Straßenbauarbeiten

An den flämischen Autobahnen und Regionalstraßen gibt es alle Arten von „Assets“: von Kameras und Lärmschutzwänden bis hin zu Kanaldeckeln und Bäumen. Die Freigabe der Daten über diese Assets sorgt für eine integrierte und digitale Zusammenarbeit bei Infrastrukturarbeiten in BIM-Projekten. Dafür musste die Agentschap Wegen en Verkeer (Amt für Straßen und Verkehr) eine große Menge an Assetdaten in neue Datenbanken migrieren, die einem neuen Datenstandard, dem ObjectTypes Library (OTL), entsprechen. Diese für die flämischen Autobahnen und Regionalstraßen zuständige Behörde wandte sich mit diesem Anliegen an Nordend, dem Experten für FME und OTL.

Alle Informationen über Assets für Straßenbauarbeiten, z. B. Asphaltschichten, Ampeln und Kabel, hat die Agentschap Wegen en Verkeer bis vor kurzem in diversen Datenbanken, darunter die Akela- und Straßendatenbank, gespeichert und verwaltet. Doch der damals verwendete Datenstandard erlaubte es der Behörde nicht, die Assets optimal zu verwalten. Außerdem waren die Daten nicht wiederverwendbar für BIM-Projekte, bei denen Baupartner Projekte digital integriert realisieren.

„Deshalb haben die Experten der flämischen Regierung einen neuen Datenstandard definiert: eine OTL oder ObjectTypes Library, mit der eine neue Asset-Datenbank aufgebaut werden kann“, erklärt Natasha Blommaert, AIM-BIM-Programmmanagerin bei der Agentschap Wegen en Verkeer. „Mit diesem Standard erfassen wir die richtigen Assetdaten zur richtigen Zeit und erhalten so die richtigen Informationen für ein optimales Assetdaten-Management. Gleichzeitig ermöglicht OTL die Arbeit mit neuen Methoden wie BIM (Building Information Management).“

„Das umfassende Know-how von Nordend im Bereich FME war ein entscheidender Grund für uns, mit Nordend zusammenzuarbeiten. Wir haben erkannt, dass wir mit dieser Technologie Daten auf intelligente Weise übertragen und verbessern können.“

Natasha Blommaert, Beraterin Innovation & Daten und AIM-BIM-Programmmanagerin bei der Agentschap Wegen en Verkeer

Solide Datenmigration

Bauunternehmen, die Arbeiten an flämischen Autobahnen und Regionalstraßen durchführen, liefern bereits heute über eine neue Datenplattform von AWV die Informationen über ihre Assets im OTL-Format.  Damit verfügt die Behörde über OTL-konforme Daten. Es gab in der Akela- und Straßendatenbank jedoch noch viele Daten im alten Format.

 

„Wir wollten diese Daten in die neue OTL-konforme Infra DB-Datenbank migrieren und sie in unserer neuen Asset-Management-Anwendung namens ELISA Infra im OTL-Datenstandard visualisieren“, fährt Isabelle Piette, AIM-Verantwortliche, ICT-Spezialistin und Leiterin des Datenmigrationsteams, fort. Natasha Blommaert ergänzt: „Wir wollen die Datennutzung in der Branche maximieren und wir selbst wollen effizienter werden. Unsere Mitarbeitenden sollten nicht mehr in verschiedenen Datenbanken arbeiten, sondern auf der Grundlage optimal verfügbarer Assetdaten mitwachsen.“

Darüber hinaus wollte die Behörde sofort folgende Daten migrieren: Daten über Kameraanlagen aus der EMinfra-Datenbank sowie die Daten aus der Straßendatenbank über Kanaldeckel, Straßenabläufe, Gräben, Lärmschutzwände, Deckschichten (Asphalt/Beton) und Straßenbäume. Jegliche Informationen sollten fortan im neuen System im OTL-Datenstandard vorliegen.

Nicht nur migrieren, sondern auch verbessern

Isabelle Piette fährt fort: „Eine erste entscheidende Frage lautete: Definiert der OTL-Datenstandard alle Datentypen, die wir migrieren müssen? Dazu haben wir zunächst ein Daten-Mapping durchgeführt. Auf dieser Grundlage konnten wir dann die Prozesse über das FME-Tool konvertieren, um die Daten zu migrieren.“

Für den Gesamtprozess, einschließlich der eigentlichen Datenmigration, verließ sich die Agentschap Wegen en Verkeer auf das Know-how von Nordend. Im Jahr 2021 realisierten die beiden Partner erstmals die kleinere Migration von Daten über Kameraanlagen. Dann war es Zeit für die Akela-Datenbank selbst, die eine Migration von 500.000 Objekten und ihren Beziehungen untereinander vorsah. Die endgültige Migration startete ab Oktober 2022, danach folgte auch die Straßendatenbank.

Natasha Blommaert fährt fort: „Die Absicht war sicher nicht, einfach Daten von Modell A nach Modell B zu migrieren. Wir wollten dies auf eine intelligente Art machen und gleichzeitig die Datenqualität auf der Grundlage einer Reihe von Kriterien und Rahmenbedingungen verbessern. Schließlich enthielten die alten Datenbanken Informationen, die wir nicht eins zu eins übertragen konnten. Diese Daten wurden von der OTL-Norm nicht immer berücksichtigt, da sie in erster Linie auf die Bedürfnisse des IT Asset Managements ausgerichtet waren.“

Wenn die Daten nicht in der neuen OTL-Norm untergebracht werden konnten, blieben der Behörde zwei andere Optionen. Isabelle Piette: „Entweder haben wir den OTL-Standard angepasst, um die Daten nachträglich wiederherzustellen. Dabei war die maximale Verwertung unser Ziel. Oder wir haben die Daten nicht übernommen, wenn wir sie nicht mehr benötigten. Diesen Schritt haben wir uns aber immer sehr gründlich überlegt.“

Abschließend erläutert Isabelle Piette: „In der Akela-Datenbank mussten wir in der Lage sein, weiterhin zu überprüfen, welche Kabel und Rohre sich im Boden befinden, und zwar an den Stellen, an denen gerade Straßenarbeiten durchgeführt wurden. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die eigentliche Datenmigration begann, wurden also immer noch neue Daten an Akela geliefert.“ Auch heute noch erfolgt der Abruf dieser Informationen über die Akela-Datenbank. Natasha Blommaert: „Wir mussten also auch die migrierten Daten zurück in das alte Datenmodell übersetzen. Das war sicherlich eine der Herausforderungen, aber der große Vorteil ist, dass die Auftragnehmer jetzt nur noch ein Datenmodell statt zwei liefern müssen, und wir haben die Ableitung automatisch realisiert.“

„Auch das inhaltliche Wissen von Nordend war ein echter Mehrwert, da es uns ermöglichte, die Prozesse der Datenmigration gemeinsam reibungsloser zu gestalten, zusammen mit den Business-Abteilungen.“

Isabelle Piette, AIM-Beauftragte, ICT-Spezialistin und Leiterin des Datenmigrationsteams bei der Agentschap Wegen en Verkeer

Vertrauen in das Know-how

Während des gesamten Prozesses, sowohl bei der Datenmigration als auch bei der Verbesserung der Datenqualität, arbeitete die Agentschap Wegen en Verkeer intensiv mit Nordend zusammen. „Nordend hat den gesamten Prozess mit seinem fundierten Fachwissen und Know-how unterstützt“, lobt Natasha Blommaert. „Sowohl in Bezug auf die Daten selbst, als auch über FME und wie es uns helfen kann, Migrationen und Datenqualität zu verbessern.“

Tatsächlich war das umfassende Know-how von Nordend im Bereich FME ein entscheidender Grund für die Behörde, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten. „Wir haben erkannt, dass wir mit dieser Technologie die Daten nicht nur intelligent übertragen, sondern sie auch verbessern können. Vor allem mit einem Experten wie Nordend im Boot, der FME in- und auswendig kennt und unseren internen Mitarbeitenden dieses Wissen weitergeben kann. Außerdem hatte Nordend bereits Erfahrung mit dem Daten-Mapping und der Migration genau der Daten, die wir migrieren wollten. Mit anderen Worten: Sie waren auch inhaltlich gut im Thema.“

Isabelle Piette ergänzt: „Diese inhaltlichen Kenntnisse boten definitiv einen Mehrwert, da sie es uns ermöglichten, die Prozesse der Datenmigration zügiger zu gestalten, zusammen mit den Business-Abteilungen. Natasha Blommaert schwärmt: „Besser noch: Das inhaltliche Wissen hat den entscheidenden Unterschied gemacht, weil es Nordend erlaubt hat, uns zu entlasten, anstatt uns ständig Fragen zu stellen.“

Mit erfreulichem Ergebnis

Nach der Migration enthält die Datenbank Infra DB und damit ELISA Infra mehr denn je alle für Baustellen notwendigen Daten im OTL-Datenstandard und in optimaler Qualität. Daten, die sowohl die Assets selbst als auch die Beziehungen zwischen ihnen beschreiben: nicht in einer relationalen Datenbank, sondern in einer Graphdatenbank gespeichert. Nordend hat damit viel Erfahrung und bietet auch Tools, um die Erstellung von Beziehungen zwischen Assets zu automatisieren.

Isabelle Piette fasst zufrieden zusammen: „Dank der erfolgreichen Datenmigration sind wir unserem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen. Wir wollen uns zu einer asset-ausgerichteten Organisation mit einem voll ausgearbeiteten Assetmanagement-System entwickeln. Das können wir nur erreichen, wenn wir alle Daten in den neuen Datenstandard migrieren und sie mit ihrem jeweiligen Beziehungsgrad darstellen.“ Außerdem wird sichergestellt, dass Bauunternehmer jetzt einfacher Daten eingeben und BIM-Projekte gemeinsam durchführen können.

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